Schwerer Arbeitsunfall in der Ernstbrunner Mühle - Details
Einsatzdatum: 13.11.2025 um 18:11 Uhr
Einsatzort: Mühle Ernstbrunn
Einsatzcode: T2
Manschaftsstärke: 21
Weitere Einsatzkräfte: Polizei Ernstbrunn, 2x Rettungswagen, Bezirkseinsatzleiterfahrzeug Rotes Kreuz, 1x Notarzteinsatzfahrzeug
Einsatzbericht

Am Donnerstagabend, dem 13. November, wurden wir zu einer Menschenrettung in die Mühle in Ernstbrunn alarmiert. Die Information "Person unter Getreide verschüttet" machte uns sofort klar, dass jede Sekunde zählt.

Nach wenigen Augenblicken rückte das vollbesetzte Rüstlöschfahrzeug aus, dicht gefolgt vom Hilfeleistungsfahrzeug 3. Das erst eintreffende Fahrzeug musste aufgrund des weitläufigen Gebäudekomplexes zunächst die genaue Unfallstelle suchen. Das HLF 3 näherte sich der Mühle von einer anderen Seite und konnte so den Einsatzort auf der Rückseite des Gebäudes rasch ausmachen. Umgehend wurden alle Kräfte dorthin beordert.

Bei Arbeiten in einer Getreidebox waren zwei Arbeiter verschüttet worden. Der erste konnte nach kurzer Zeit von unseren Einsatzkräften befreit werden. Während dieser Rettung gelang es auch, das zweite Unfallopfer zu lokalisieren. Mit reinem Körpereinsatz und unter großer körperlicher Belastung versuchten die Kameraden, den jungen Mann freizuschaufeln. Das Getreide wirkte wie Treibsand und brachte unsere Mannschaft an ihre Grenzen. Mit Pfosten und Spineboards wurde das Nachrutschen des Getreides gebremst, bis der Mann schließlich heraus gezogen werden konnte.

Im Freien begann sofort der Kampf um das Leben des jungen Arbeiters. Rettungskräfte und Feuerwehr führten gemeinsam Wiederbelebungsmaßnahmen durch. Nach und nach trafen weitere Kräfte des Roten Kreuzes ein und unterstützten die Versorgung.

Trotz der schnellen und professionellen Arbeit aller Beteiligten konnte das Leben des jungen Mannes nicht gerettet werden.

Noch am Einsatzort, während wir die Unfallstelle ausleuchteten und auf den Bestatter warteten, führten wir erste Gespräche über die physisch und psychisch äußerst belastende Situation. Nach rund zwei Stunden konnten wir den Einsatz beenden und in unsere Feuerwehrzentrale einrücken. Dort wurde der gesamte Ablauf nochmals in der Mannschaft besprochen und aufgearbeitet.

Wir wünschen den Hinterbliebenen und den Kollegen des jungen Mannes viel Kraft in dieser schweren Zeit.

Eingesetzte Fahrzeuge